Nebulöses aus Ingolstadt
Im Jahre 1985 testete Audi eine neue Quattro-Entwicklung bei einer Testfahrt in der österreichische Steiermark. Der knallig weiß gehaltene kleine Audi mit seinem Spoiler am Heck, auf jeder Seite mit großen Windhutzen auf Höhe der kleinen Fondscheiben, kurz vor dem Hinterrad, versehen, war selbst für den nicht ganz tief mit dem aktuellen Audi-Seriensortiment Vertrauten auf den ersten Blick als reiner Prototyp erkennbar. Unglücklicherweise fotorgrafierten diesen Wagen Pressefotografen und lösten damit Panik bei der Audi-Crew aus, die sofort alle Testreihen abbrach. In grobkörnigen schwarz-weiß Aufnahmen eines österreichischen Magazins geisterte der Prototyp schnell durch die Fachgazetten und jeder konnte erkennen, was die Ingolstädter Firma plante.
Es war klar sichtbar, dass hier kein neuer Personenwagen für das zahlende Volk, sondern eine Version für den Rennsport, genau gesagt für den weltweiten Rallye-Sport der Gruppe B abgelichtet war. Der Prototyp bestand überwiegend aus älteren Komponenten. Vor allem die Karrosserie ähnelte stark den bereits bekannten Rallye-Sportwagen. Neu war allerdings die Positionierung des Motors knapp hinter den Frontsitzen – im Fachjargon kurz Mittelmotor genannt. Man versprach sich hierduch eine bessere Konkurrenzfähigkeit durch eine höhrere Wendigkeit in engen Kurven.
Welche Erfolge der Wagen hätte feiern können, wäre er damals nicht vorab entarnt worden bleibt ungeklärt. Doch gerade das Ungewisse belebt den Mythos um diesen Rallye-Prototyp mit Mittelmotor – auch noch 35 Jahre später.
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