Das rollende Nobelbüro
Wer in der Mitte der 1970er Jahre über ein mobiles Telefon-Kommunikationsystem und eines jederzeit und überall stabilen TV-Empfangs verfügen wollte, musste viel Geld investieren.
Der saudi-arabische Geschäftsmann Joseph E. Adjadj, zu diesem Zeitpunkt Inhaber des Labels `TAG` - als Kurzform für Technique d’Avantgarde, verfügte über das notwendige Kleingeld und hegte den Traum, seine Arbeiten nicht mehr an seinem statischen Schreibtisch, sondern während einer Fahrt erledigen zu können.
Für die Umsetzung seines fahrbaren Arbeitszimmers beauftragte er Franco Sbarro, der es auf dem Unterbau eines herkömmlichen Cadillac Eldorado realisierte. Während die Frontpartie, zusammen mit dem 8,2 Liter großen, 350 PS starken V8-Motor dem Serienmodell entsprach, gestaltete Sbarro den Heckbereich vollkommen neu.
Zwei große, seitliche Panoramascheiben gaben Einblicke in den Arbeitsbereich, der mit allen aufwarten konnte, was damals nobel und technisch möglich war. Dies waren zum einen ein TV-Gerät, aber vor allem zwei mobile Telefoneinrichtungen. Ein Kühlschrank ergänzte das Interieur. Daneben wurde der Innenraum von vier großen, gemütlichen Sesseln und zwei Schreibtischen beherrscht. Für die Gestaltung der Inneneinrichtung kamen edelste Hölzer für Schränke und Staufächer zur Verwendung. Durch die Höherlegung des Daches war es möglich, dass sich die Crew aufrechtstehend in dem Wagen bewegen konnte. Der üppige Heckaufbau erforderte aus Stabilitätsgründen eine zusätzliche Hinterradachse, wodurch das fahrbare Büro eine stattliche Länge von 7,1 Metern erreichte und ein fahrfertiges Gewicht von drei Tonnen auf die Waage brachte. Als Höchstgeschwindigkeit wurden 170 km/h angegeben.
1978 wurde der exklusive Wagen in seiner goldfarbenen Lackierung dem saudi-arabischen Geschäftsmann übergeben und dieser fuhr damit eine Zeitlang durch Europa.
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